BDSM-Wörterbuch

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Bondage

Bondage als BDSM-Praxis umfasst eine breite Palette von Werkzeugen und Methoden, um einen der Partner ruhigzustellen, ihn in eine Stressposition zu bringen und/oder seine Sinne einzuschränken (sensorische Deprivation) – Sehen, Riechen, Fühlen sowie seine Fähigkeit zu sprechen und/oder oder irgendein Geräusch machen.

Beim Bondage werden verschiedene BDSM-Fesseln wie Handschellen, Seile, Ketten, Ledermanschetten und -halsbänder, Leder- oder Gummibänder, PVC-Stretch (Saran) und Panzerbänder, Bondage-Hauben, Leder-Augenbinden und Ballknebel, speziell entwickelte Lederbekleidung wie Lederarmfesseln verwendet. Monohandschuhe, Zwangsjacken, GIMP-Anzüge, Masken und auch BDSM-Möbel/Kerkerausrüstung wie Eisenkäfige, Andreaskreuze, Fesselstöcke und Pilories, Isolationsboxen usw.

Der Einsatz von Fesselungen beim BDSM-Spiel kann aus verschiedenen Gründen motiviert sein und vielfältige Ziele verfolgen – von der Befriedigung des Bedürfnisses nach körperlicher Zurückhaltung über die Schaffung eines Gefühls der Hilflosigkeit beim untergeordneten Partner bis hin zur Versetzung in eine Situation, in der er den Handlungen nicht widerstehen kann des dominanten Partners (z. B. ein Szenario körperlicher Züchtigung). Einige BDSM-Praktiken setzen aufgrund ihrer Natur die Umsetzung von Fesselungen voraus. Einige Beispiele für solche Praktiken sind verschiedene Action-Rollenspiele wie die Simulation der Beziehung zwischen Aufseher und Gefangenem (Gefangenenspiel), Ermittler – Verdächtiger (in der Regel auch das Verhörspiel), einige Formen des medizinischen Spiels usw. Die Verwendung leichterer oder schwererer Formen von Knechtschaft ist auch spezifisch für sexuellen Sadomasochismus, einschließlich Kausalität bzw. Schmerz aushalten, um sexuelles Vergnügen zu bereiten.

Es gibt Formen der Fesselung, bei denen die Immobilisierung des Partners sowohl mit der Ausübung sexueller als auch mit dem Streben nach ästhetischem Vergnügen verbunden ist. Eine dieser Formen ist die japanische Fesselung (bekannt als „asiatische Fesselung“, „Kinbaku“ und „Shibari“), bei der der Partner mit Seilen aus Naturfasern (normalerweise Hanf oder Leinen) in einem komplexen Gewirr aus Formen und Positionen mit einfachen Mitteln gefesselt wird Techniken sowie verschiedene Formen der Objektivierung, bei denen der untergeordnete Partner so fixiert wird, dass er optisch verschiedenen Möbeln (Tisch, Hocker) oder Gegenständen (z. B. Kerzenständern, Kleiderbügeln etc.) ähnelt.

Eine besondere Form des Fesselns besteht darin, den untergeordneten Partner in Stresspositionen zu bringen. Bei dieser Form der Fesselung wird der Körper gezielt in einer Position fixiert, die zu einer ungleichmäßigen Belastung einzelner Muskelgruppen, starken körperlichen Beschwerden und Schmerzen führt. Der Einsatz von Stresspositionen kann beim BDSM als Form der Bestrafung oder als eigenständige Foltertechnik dienen.

Nicht zuletzt kann der Einsatz von Fesselungen darauf abzielen, sensorische Deprivation zu erreichen. Zu diesem Zweck werden verschiedene Fesselgeräte verwendet – von einfachen Textilbändern, die durch die Augen gebunden werden, bis hin zu komplexeren Geräten wie Augenbinden aus Leder und speziell entwickelten Fesselhauben, die nicht nur das Sehen, sondern auch den Geruchssinn, das Gehör und die Fähigkeit, im Raum zu navigieren, einschränken.

In vielen Fällen können einige Bondage-Ausrüstungen ein eigenständiger Fetisch sein (siehe Leder-Bondage).